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In den letzten Jahren hat der Onlinehandel immer mehr an Bedeutung gewonnen und spätestens durch die Lockdowns im Zuge der aktuellen Corona-Pandemie wird eins sehr deutlich: Es ist ein enormer Vorteil für Einzelhändler, nicht nur auf den stationären Handel vor Ort angewiesen zu sein, sondern seine Waren auch in Krisenzeiten rund um die Uhr verkaufen zu können. Höchste Zeit also, auf die Gegebenheiten zu reagieren und gerade jetzt einen Onlineshop zu eröffnen! Und das ist gar nicht so kompliziert, wie Du vielleicht denkst. In diesem Blogartikel geben wir Dir nützliche Tipps und zeigen Dir die wichtigsten Schritte zum erfolgreichen Webshop.
Übersicht:
Schritt 1: Strategie & Planung
Schritt 4: Technische Umsetzung
Klar, je nach Branche und individuellen Voraussetzungen wirst Du bei der Erstellung Deines Webshops vor jeweils anderen Herausforderungen stehen und verschiedene Dinge dabei berücksichtigen müssen: Ein kleiner Onlinehandel mit frischen Feinkostprodukten erfordert beispielsweise andere Features, technische Hintergründe und Vermarktungsstrategien als ein Shop für Autoteile mit sehr vielen Produkten. Wir zeigen Dir jedoch, was in jedem Fall essenziell für den Launch Deines Onlineshops ist.
Bevor es an die eigentliche Erstellung geht und Du Deinen Webshop eröffnen kannst, solltest Du Dir über ein paar grundsätzliche Dinge Gedanken machen. Wichtig ist, eine gute Grundlage für Deine späteren Entscheidungen zur Umsetzung zu schaffen.
Fange an, indem Du Dir überlegst, was genau Du online anbieten willst, ob es tatsächlich Bedarf für Deine Produkte gibt und wie groß der Wettbewerb in diesem Umfeld ist. Trittst Du in direkte Konkurrenz mit großen, bekannten Anbietern, kann es eventuell sinnvoll sein, sich stärker auf eine Nische zu konzentrieren. Möchtest Du etwa Möbel online verkaufen, wird es als neuer Anbieter schwer, gegen OTTO, IKEA & Co. anzukommen. Überlege Dir deshalb, wie Du Dich von ihnen abheben kannst: Bietest Du bspw. ein bestimmtes Möbelstück aus speziellen Materialien an? Natürlich lohnt sich die Ausrichtung auf eine Nische nur, wenn Du weißt, dass nach den entsprechenden Produkten auch gesucht wird. Dabei können Dir Tools wie Google Trends helfen. Gib einfach einen Begriff, der Dein Angebot beschreibt, in die Suchzeile ein. Anschließend wird Dir das Suchinteresse für diesen Begriff im zeitlichen Verlauf angezeigt.
Du solltest Dir außerdem gut überlegen, an wen Du Dich mit Deinem Onlineshop richten willst – sprich: Wie sieht Deine Zielgruppe aus? Erstelle Dir dazu sogenannte Buyer Personas, mit denen Du anhand von fiktiven Personen typische Käufer detailliert beschreibst. Neben der Zielgruppe solltest Du ebenfalls die konkreten Ziele für Deinen Webshop schriftlich festhalten. Um diese realistisch planen zu können, wirf ein genaues Auge auf die verfügbaren Ressourcen: Wie viel Zeit und Geld stehen Dir für die Umsetzung zur Verfügung? Brauchst Du externe Unterstützung? Hast Du ausreichend Kapazitäten für die Pflege des Shops sowie dem späteren Versand von Produkten? Wie machst Du auf den neuen Shop aufmerksam? Kurzum: Du benötigst also eine starke Strategie.
Wenn Du Dir über Dein Sortiment und Deine Zielgruppe im Klaren bist, kannst Du Dich an die Namensfindung setzen. Hilfreich ist es, wenn Dein Shopname sowie die entsprechende Domain direkt erkennen lassen, was Du anbietest. Er sollte jedoch nicht zu allgemein formuliert sein. Eine Seite wie bspw. „ich-verkaufe-dir-moebel.de“ bietet kaum Wiedererkennungswert und klingt nicht sehr spannend. Wähle daher einen Namen, der individuell und einprägsam ist – Du möchtest damit ja in den Köpfen Deiner Kunden bleiben. Um einen geeigneten Namen zu finden, kannst Du ein Brainstorming machen. Nimm Dir Stift und Zettel zur Hand und schreibe alles auf, das Dir in den Sinn kommt. Auf diese Weise gelingen Dir eventuell weitere Assoziationen.
Hast Du eine Auswahl an Namen getroffen, solltest Du Folgendes prüfen: Gibt es schon ein anderes Unternehmen mit diesem oder einem sehr ähnlichen Namen? Ist die Domain bereits vergeben? Auf der DENIC-Website kannst Du ganz einfach Domainnamen abfragen. Im Anschluss wird Dir angezeigt, ob die Domain noch frei ist und zur Registrierung zur Verfügung steht.
Stehen Ausrichtung und Namen der Seite wird es Zeit, sich um das Design Deines Webshops zu machen: Welche Farben sollen zum Einsatz kommen? Wie sollen die verschiedenen Elemente auf den Seiten gestaltet und angeordnet werden? Welche Schriftart soll verwendet werden? Wie soll der User durch das digitale Einkaufserlebnis geführt werden? Diese und weitere Fragen gilt es zu beantworten. Dabei sollte im Vordergrund stehen, was zur eigenen Zielgruppe sowie dem Angebot passt. Beispielsweise wird ein Shop für männliche Hygieneprodukte mit einem rosa Hintergrund und verschnörkelter Schrift vermutlich nicht ganz der Erwartungshaltung der Zielgruppe entsprechen.
Steve Jobs sagte einst: „Design is not just what it looks like and feels like. Design is how it works”. Und das bringt die Sache sehr gut auf den Punkt, denn Du solltest nicht nur einen Shop haben, der hübsch anzuschauen ist – er sollte funktionieren, also für Deine Kunden gut zu bedienen sein. Achte deswegen darauf, besonders Navigationselemente einfach und nach bekannten Mustern zu gestalten.
Damit Du eine Orientierung für die technische Umsetzung hast, solltest Du Deine Vorstellungen vom Design nicht nur in Textform festhalten. Zeichne die Seiten auf oder besser noch: Erstelle mithilfe von Tools wie Figma Wireframes und Screendesigns. Dadurch machst Du Dir eine viel genauere Vorstellung davon, wie Dein Onlineshop aussehen soll, und versteckst Dich nicht hinter vagen Formulierungen.
Wie die technische Umsetzung Deines Shops aussieht, hängt ganz von Deinen Designvorstellungen und Deinem Angebot ab. Die wohl einfachste Lösung bieten vorgefertigte Mietshops im Baukastensystem. Sie sind vor allem für Anfänger im E-Commerce geeignet, da sie fertige Design-Templates liefern und keine Programmierkenntnisse vorausgesetzt werden. Der klare Nachteil ist jedoch die eingeschränkte Möglichkeit zur Individualisierung und Skalierung, stark abgespeckte E-Commerce-Funktionen sowie Performanceeinbußen gegenüber professionelleren Systemen. Einfache Shopsysteme, die sich schnell aufsetzen lassen, bietet beispielsweise Shopify, WooCommerce oder Wix. Ausgereifte Shopsysteme dagegen findest Du bei Anbietern wie OXID, Shopware oder Magento. Falls Du hier Hilfe bei der Programmierung benötigst, helfen wir Dir gerne weiter! 😊
Um mit Deinen Produkten überhaupt ins Web gehen und Deinen Onlineshop eröffnen zu können, musst Du Dich zudem mit dem Webhosting beschäftigen. Im Klartext: Du solltest Dir überlegen, wo Du den Webspace für die Veröffentlichung Deiner Seiten herbekommst. Wenn Du keinen eigenen Server in petto hast, ist das kein Problem. Du kannst einfach den Dienst eines Hosting-Anbieters in Anspruch nehmen. Bei Mietshops ist dies meist schon im Paket enthalten.
Als Nächstes geht es darum, Deinen Shop mit Inhalten zu füttern. Im Vordergrund stehen hier vor allem die Produktbilder und -beschreibungen. Achte darauf, dass Deine Beschreibungen möglichst individuell formuliert sind und alle wichtigen Informationen enthalten. Die Produktbilder sollten hochwertig sein und alle Details des Artikels abbilden. Deine potenziellen Kunden wollen schließlich einen möglichst genauen Eindruck davon bekommen, wie das Produkt live aussieht. Bietest Du bspw. Nagellack in Deinem Shop an, kannst Du zusätzlich noch Videos bereitstellen, in denen das Produkt beim Auftragen gezeigt wird. Damit wirst Du viel mehr überzeugen können als nur mit einem einzigen Foto des Flakons.
Ein Nadelöhr bei der Befüllung Deines Online-Shops mit Produkten ist natürlich auch Dein Warenwirtschaftssystem (auch Enterprise Resource Planning genannt). Die Daten müssen mit dem Onlineshop verbunden und dennoch so aufbereitet werden – unter anderem Produktbeschreibungen, Preise, Artikelnummern und ggf. Bilder – dass sie für die Online-Welt tauglich sind. Das ist nicht selten ein Aspekt, der in puncto Umfang gerade beim erstmaligen Launch eines Onlineshops von Händlern unterschätzt wird.
Du willst Deinen Kunden auch online eine hervorragende Beratung bieten? Dann solltest Du nützliche Kategorietexte und weitere hilfreiche Informationsseiten, wie einen Ratgeberbereich oder FAQs, erstellen. Dies ist besonders bei Produkten, die in der Regel mit Beratungsgesprächen verbunden sind, sinnvoll. Dadurch ersparst Du Deinen Kunden weitere Recherchen und lässt keine Fragen offen, sondern gibst ihnen alle notwendigen Informationen auf Deiner Website – rundum Service also. Und ein weiterer Vorteil: Suchen Leute nach den Informationen statt den konkreten Produkten, können sie genauso an dieser Stelle auf Deinen Shop aufmerksam werden.
Ist Dein Webshop eingerichtet, heißt es noch lange nicht „Ich habe fertig“ (um es mit Giovanni Trapattonis Worten zu sagen)! Jetzt solltest Du fleißig die Werbetrommel rühren und Deinen Shop bekannt machen. Dafür bieten sich verschiedene Möglichkeiten an. Einfach blind irgendwo Werbung zu schalten, wird Dich allerdings nicht an Dein Ziel bringen und kann ziemlich teuer werden. Erstelle besser einen Marketingplan, bei dem Du Dein Budget im Auge behältst und sinnvolle Vermarktungskanäle auswählst.
Falls Du ein Geschäft vor Ort hast, kannst Du Deine Kunden mit einem Aushang im Schaufenster über den neuen Shop informieren. Gerade wenn Du Deinen Laden aufgrund von aktuellen Corona-Maßnahmen nicht öffnen kannst, ist dies eine kostengünstige Methode, Deine bestehenden Kunden abzuholen – sie quasi vom Window Shopping zum Online Shopping zu leiten.
Selbstverständlich kannst Du ebenso Online Marketing-Kanäle nutzen. Hast Du bereits ein Unternehmensprofil in den sozialen Medien, auf dem Dir viele Personen folgen? Super, dann kannst Du hier spitze Deinen Webshop promoten. Wenn nicht, nutze die Gelegenheit und erstelle jetzt einen Social-Media-Account für Dein Business! Zuvor solltest Du noch klären, welche Plattformen zu Deinem Angebot passen. Verkaufst Du bspw. Schmuck und sprichst eine junge Zielgruppe im B2C-Bereich an? Dann wäre die Foto- und Videoplattform Instagram sicherlich die richtige Wahl für Dich. Darüber hinaus kannst Du bei Social Media Werbeanzeigen schalten, die Du sehr genau auf Deine Zielgruppe ausrichten und so Streuverluste minimieren kannst. Aber auch außerhalb der sozialen Netzwerke kannst Du online Werbung schalten und Deinen Shop vermarkten – etwa mit den Textanzeigen in Googles Suchergebnissen oder Google Shopping-Anzeigen, bei denen ein Produktbild, der Anbieter, der Preis und der Versand direkt abgebildet werden. Ohne Vorkenntnisse kann das jedoch zu einer kniffeligen Aufgabe werden und neben einer Menge Zeit gleichermaßen viel Geld kosten. Scheue deshalb nicht davor, (unsere) Hilfe in diesem Bereich in Anspruch zu nehmen.
Zu viel Text? Kein Problem, in unserem Video findest Du die wichtigsten Steps für nochmal zusammengefasst - für die ganz eiligen unter Euch :-)
Nun kennst Du alle grundlegenden Schritte, um Deinen Onlineshop zu eröffnen. Worauf wartest Du also noch? Ran an den Speck! Wenn Du Unterstützung bei der Webentwicklung brauchst, sind wir gerne für Dich da. Melde Dich einfach bei uns!
Bildmaterial: Finn Hackshaw - unsplash.com // Bench Accounting - unsplash.com // ant - Adobe Stock